Marktinfo

Wöchentliche Marktinfo KW45

Deutlicher DAX-Pullback, aber die Bullen-Hoffnungen leben noch!

  • Der DAX prallte an der großen Range-Begrenzung 24480 nach unten ab und ist inzwischen bis auf 23.800 Punkte gefallen.
  • DAX-Widerstände: 24078 + 24250/24280 + 24380 + 24475
  • DAX-Unterstützungen: 23850 + 23670 + 23568/23540 + 23475/23350
  • Der DAX prallte gestern vorbörslich an der großen Range-Begrenzung 24480 nach unten ab und fiel nachbörslich bis 23950. 
  • Der Haupthandel erzielte gestern früh nicht mal mehr ein höheres Hoch als Mittwoch.
  • Der DAX erhält sich trotz dieses deutlichen Abverkaufs oberhalb des Freitagstiefs der Vorwoche (23450) weitere Anstiegschancen Richtung 24480. Diese erlöschen nur unter 23450.
  • Heute geht es im DAX zunächst um die Unterstützung 23850 und um den EMA200/h1 Widerstände 24078.
  • Der DAX-Handel über 24210 führt zu Anstiegschancen bis 24280, wobei bei 24280 per XETRA DAX Auswertung weitere Abwärtsrisiken Richtung 23800 bestehen.
  • Der DAX-Handel über 24280 könnte den DAX zu 24380 und 24475 voranbringen.
  • Ein DAX-Rückfall unter 23950 lässt den DAX bis 23850 fallen, um dann ggf. nach oben gegenzusteuern.
  • Fällt der DAX für mehr als nur ein paar Minuten unter 23850, dringt er nachhaltig ins XETRA DAX Gap vom 10.11. ein und schließt es dann oftmals bei 23568.
  • Der Bereich 23568/23540 wäre die allerletzte vernünftige Chance (besser schon ab 23850), um vor neuen 5-Tages-Tiefs noch eine 2. Anstiegssequenz Richtung 24380/24475 zu starten. Unter 23450 wäre dies nicht mehr möglich, denn dann müsste sich der DAX erst neu aufbauen und einen neuen Bullen-Zyklus starten. Viel hinge dann vom Verhalten im Bereich 23475/23350 bzw. 23125 ab.
DAX Chart
DAX Chart 5 Jahre

SIEMENS ENERGY - Mittelfristziele für 2028 deutlich erhöht

Nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen zeigen sich bei Siemens Energy wieder die Käufer. Ob der Anstieg von Nachhaltigkeit geprägt sein wird, wird man aber sehen müssen. Die Stimmung im Sektor kippt, die Prognoseanhebung war weitestgehend erwartet worden.

Siemens Energy hat seine mittelfristigen Ziele nach oben korrigiert. Für das Geschäftsjahr 2028 strebt der Konzern nun eine bereinigte Ergebnis-Marge zwischen 14 und 16 % an, bisher lag das Ziel bei 10 bis 12 %. Das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis soll im niedrigen Zehnerprozentbereich liegen. Damit setzt das Unternehmen deutlich ambitioniertere Maßstäbe für die kommenden Jahre.

Für das Geschäftsjahr 2026 erwartet Siemens Energy ein vergleichbares Umsatzwachstum von 11 bis 13 % sowie eine bereinigte Marge von 9 bis 11 %. Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2025 wurden laut Unternehmen erfüllt.

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (endete im September) erzielte Siemens Energy einen Rekordumsatz von 10,4 Mrd. EUR, was einem Wachstum von 9,7 % auf vergleichbarer Basis entspricht. Das bereinigte Ergebnis stieg auf 471 Mio. EUR, nach einem Minus von 83 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Alle Segmente zeigten dabei eine positive Entwicklung. Der Gewinn nach Steuern lag bei 236 Mio. EUR, der Free Cashflow vor Steuern bei 1.327 Mio. EUR.

Der Auftragseingang ging zwar um 2,5 % auf 14,2 Mrd. EUR zurück, das Book-to-Bill-Verhältnis blieb mit 1,36 jedoch auf hohem Niveau. Der Auftragsbestand erreichte mit 138 Mrd. EUR einen neuen Höchstwert.

Fazit: Positive News bei Siemens Energy. Zur Vorsicht mahnt allerdings, dass die Siemens-Energy-Aktie sehr am KI-Sentiment hängt, das aktuell an der Börse eher etwas kippt. Rein charttechnisch muss sich der Titel über 110,35 EUR etablieren, um die Rally fortsetzen zu können.

Chart
Chart 5 Jahre

ORACLE-Aktie im Ausverkauf

Oracle hat massiv in KI investiert und sich hoch verschuldet, um mit Partnern wie OpenAI zusammenarbeiten zu können. Die Wall Street straft diese Strategie nun ab: Die Aktie ist im letzten Monat um fast 30 % gefallen, deutlich stärker als die Konkurrenz.

Dieser Kursrückgang ist beinahe doppelt so hoch wie der des nächstschwächsten "Hyperscalers", Meta. Der Kurssturz machte Kursgewinne in Höhe von rund 250 Mrd. USD mehr als zunichte, die seit der Bekanntgabe der umfassenden Partnerschaft mit OpenAI im September erzielt worden waren.

Der Grund für die äußerst ausgeprägte Nervosität der Anleger liegt in Oracles drastischem Schwenk hin zur künstlichen Intelligenz - genau das führte vor Kurzem aber noch zu massiven Kursgewinnen. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, in den kommenden Jahren Hunderte von Milliarden Dollar für den Kauf von Chips und den Aufbau von Rechenzentren auszugeben.

Ein Großteil dieser enormen Investitionen ist direkt an Verträge zur Bereitstellung von Rechenkapazität für OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, gebunden. Oracle, das den strategisch wichtigen Wechsel zum Cloud-Computing deutlich später als seine Hauptkonkurrenten vollzog, scheint nun alles auf die KI-Karte zu setzen. Kann aufgehen, muss aber nicht.

An der Wall Street wächst die Sorge, dass die hohen Bewertungen und gigantischen Investitionen nach hinten losgehen könnten, falls verlustbringende KI-Start-ups wie OpenAI oder Anthropic ihre hochgesteckten Versprechen nicht in profitable Geschäftsmodelle ummünzen können.

Fazit: Oracle hat sich mit seiner aggressiven KI-Strategie und der damit verbundenen hohen Verschuldung sehr stark exponiert. Der Markt feierte die Partnerschaft mit OpenAI zunächst, jetzt überwiegt aber die Skepsis hinsichtlich der Profitabilität und Nachhaltigkeit dieses Kurses. Sollte der KI-Boom die Erwartungen nicht erfüllen oder sich verzögern, könnte sich Oracles All-in-Wette als kostspieliger Fehler erweisen.

Chart
Chart 5 Jahre

GOLD – Nur ein kleiner Rücksetzer oder mehr?

Eine seit Anfang November laufende Erholung beim Goldpreis wurde in den vergangenen Stunden unterbrochen. Jetzt wird es sich entscheiden, ob der Goldpreis wieder Kurs auf das Mitte Oktober erreichte Allzeithoch nimmt.

Widerstände: 4.211 + 4.244 + 4.381
Unterstützungen: 4.146 + 4.104 + 4.090 + 4.046

Rückblick

Der Goldpreis zog gestern zunächst weiter an und erreichte am Mittag ein Hoch bei 4.244 USD. Am Nachmittag geriet der Preis unter Druck und fiel auf die Unterstützung bei 4.146 USD zurück. 

Dieses Preisniveau kann bislang gehalten werden. Damit behauptet sich der Goldpreis weiterhin über der oberen Begrenzung der Aufwärtsbewegung seit dem 28. Oktober, die er am 10. November durchbrochen hat.

Charttechnische Prognose

Ein Anstieg über das Hoch von heute Nacht bei 4.211 USD wäre ein Hinweis darauf, dass die kurzfristige Konsolidierung seit dem gestrigen Hoch beendet ist. In diesem Fall könnte sich der Goldpreis auf den Weg in Richtung Allzeithoch bei 4.831 USD machen. Zuvor lauert ein Widerstand bei 4.244 USD.

Sollte es jedoch zu einem stabilen Rückfall unter 4.146 USD kommen, wäre mit Abgaben in Richtung 4.046 USD zu rechnen. Weitere mögliche Unterstützungen liegen zuvor bei 4.104 USD sowie 4.090 USD.

Chart
Chart 5 Jahre

Quartalsberichte zeigen: Die US-Wirtschaft ist kerngesund. Oder?

Inzwischen haben mehr als 80 % der S&P-500-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Von einer Abschwächung des Wachstums kann keine Rede sein.

Quartalsberichte blicken zurück und nicht nach vorne. Insofern könnte man gute Zahlen abtun und sich auf die Schlagzeilen rund um einen möglichen Abschwung konzentrieren. Unternehmen legen aber nicht nur ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Sie geben einen Ausblick auf das nächste Quartal und Jahr. Die Ausblicke sind bei den meisten Unternehmen gut. Von einem breiten Abschwung kann keine Rede sein.

Das Wachstum der Gewinne je S&P-500-Anteilsschein hat sich im dritten Quartal weiter beschleunigt. Es liegt bei knapp 20 %. Noch im zweiten Quartal lag das Wachstum gegenüber dem Vorjahr bei 14 %. Der Markt dreht selten, wenn sich das Gewinnwachstum beschleunigt. Das dürfte dieses Mal nicht anders sein.

(GRAFIK 1)

Besonders ermunternd ist der Umstand, dass sich das Gewinnwachstum nicht mehr nur auf den Technologie- und Kommunikationssektor beschränkt. Der Finanzsektor kann ein Gewinnwachstum von 25 % vorweisen. Nach dem Technologie- und Kommunikationssektor ist es das höchste Wachstum der "Old Economy", also dem Teil der Wirtschaft, die wenig mit dem KI-Boom zu tun haben sollte.

Das kann man auch von der Industrie, Versorgern und Grundstoffen behaupten. Es gibt auch Gewinnwachstum außerhalb des KI-Booms. Wenn das keine guten Neuigkeiten sind und gegen die Erzählweise eines Abschwungs spricht…

(GRAFIK 2)

Analysiert man die Details, dann ergibt sich ein anderes Bild. Grundstoffe profitieren vom Gewinnwachstum bei Goldminenbetreibern. Dieser Boom hat wenig mit KI zu tun, kann aber auch nicht als Anzeichen einer gesunden Wirtschaft gesehen werden.

Dafür sollten die Industrieunternehmen und Versorger von einer robusten Konjunktur profitieren. Wer das so interpretiert, macht einen Fehler. Versorger profitieren vom Energiehunger der Datenzentren. Versorger sind längst Teil des KI-Booms. Viele Industrieunternehmen profitieren vom Bau von Datenzentren und deren Infrastruktur.

Zum Industriesektor gehört auch die Rüstungsindustrie. Diese hat eine Sonderkonjunktur, die wenig darüber aussagt, ob es Haushalten gut geht und der Konsum robust wächst. Dass zyklische Konsumgüter als Sektor derzeit hohes Gewinnwachstum ausweisen, liegt vor allem an Amazon. Es hat wenig mit Konsum und mehr mit Amazons AWS, also KI, zu tun.

Bleibt die Finanzbranche. Auch hier spielt KI eine Rolle. Ob Fusionen und Übernahmen, Finanzierung von Datenzentren über Kredite und Anleihen oder Anlegereuphorie, die zu höheren Handelsergebnissen führen, auch hier gibt es keinen Beweis, dass die Wirtschaft über Sonderthemen hinaus kerngesund ist.

Fazit: Das in vielen Branchen sichtbare Gewinnwachstum ist in den meisten Fällen auf KI, den Goldpreis oder Rüstung zurückzuführen. Man gewinnt den Eindruck, dass das Gewinnwachstum überall dort stattfindet, wo Konsumenten eine untergeordnete Rolle spielen. Der Aufschwung ist überall, nur nicht in der breiten Bevölkerung. Auf die kommt es langfristig an und hört der KI-Boom irgendwann auf, sind gleich mehrere Sektoren betroffen. Man kann sich als Anleger vor dem Ende des KI-Booms nicht mit Bankaktien oder im Industriebereich schützen.

Grafik 1
Grafik 2

Bitte beachten Sie: Eine Veranlagung in Finanzinstrumente kann zu erheblichen Verlusten führen.

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Autor: Stock3

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