Marktinfo

Wöchentliche Marktinfo KW51

DAX - "Zufälliges" und "Verrücktes" am weltweiten Derivateverfallstag

Weltweit verfallen heute Unmengen an Derivaten. Vor und am Tag des Derivateverfalls ist viel scheinbar "Zufälliges" und "Verrücktes" zu sehen. Wie geht es im DAX weiter?

Rückblick: 

Der DAX fiel am Donnerstag bis 23925 Punkte und stieg danach bis 24200.

Prognose:

Heute ist der sogenannte Hexensabbat. An diesen Terminen (jeweils im März, Juni, September und Dezember) laufen Optionen und Futures auf Aktien, Indizes und andere Finanzinstrumente gleichzeitig aus. Das Volumen ist enorm, die Marktmechanik hochkomplex. Mit einer erhöhten Volatilität muss gerechnet werden. Im Nachgang kommt es nicht selten zu einer Richtungsänderung an den Märkten.

Im DAX ist unter 24200 ein Pullback bis 24070/24065 machbar, was dann eine kleine Kaufchance darstellt.

Nach Stunden- oder Tagesschluss über 24200 könnte der DAX in einen Kaufrausch kommen. Ziel: 24475

Gibt der DAX unter 24063 nach, dann wäre 24000 das Ziel, um danach wieder neue Anstiegschancen anzumelden.

DAX Chart
DAX Chart 5 Jahre

NIKE - Aktie nach Quartalszahlen einmal mehr unter Druck

Nike übertrifft im zweiten zwar die Erwartungen, doch ein überraschend schwaches China-Geschäft und massiv belastende US-Zölle sorgen für eine schmerzhafte Kursreaktion.

SNike legte für das zweite Quartal des Fiskaljahres 2026 insgesamt solide Zahlen vor. Der Sportartikelriese übertraf sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Analystenschätzungen. Der Markt blendete diese positive Überraschung jedoch weitgehend aus. Im nachbörslichen Handel sackte die Aktie um rund 10 % ab, was die Nervosität mit Blick auf die mittelfristige Gewinnentwicklung widerspiegelt.

Nach Unternehmensangaben stiegen die Quartalsumsätze leicht auf 12,4 Mrd. USD, ein Plus von 1 % auf berichteter Basis. Währungsbereinigt stagnierte der Umsatz. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,53 USD und damit klar über den Konsenserwartungen von 0,38 USD. Gleichzeitig brach der Nettogewinn im Jahresvergleich aber um 32 % ein, vor allem wegen sinkender Margen und eines höheren Steuersatzes.

Operativ präsentiert sich Nike derzeit zweigeteilt. In Nordamerika läuft die Turnaround-Story deutlich besser als in anderen Regionen. Die Umsätze in der größten Region stiegen im zweiten Quartal um 9 % auf 5,63 Mrd. USD. Ganz anders stellt sich das Bild in China dar. Die Erlöse in Greater China fielen um 16 % auf 1,42 Mrd. USD.

Trotz ordentlicher Umsatzentwicklung haben sich die Margen deutlich eingetrübt. Die Bruttomarge sank im zweiten Quartal um 300 Basispunkte auf 40,6 %. 

Für das dritte Quartal des laufenden Fiskaljahres zeigt sich Nike weiterhin vorsichtig. Das Management rechnet mit einem Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auf der Margenseite kalkuliert das Management mit einem Rückgang der Bruttomarge um 175 bis 225 Basispunkte. Bereinigt um den erwarteten Zoll-Effekt von etwa 315 Basispunkten würde die Bruttomarge im dritten Quartal jedoch steigen. Mittelfristig bleibt das erklärte Ziel, die EBIT-Marge wieder in den zweistelligen Bereich zurückzuführen.

Chart
Chart 5 Jahre

SCHAEFFLER – Die Gunst der Stunde

Schaeffler befindet sich in der Transformation. Aus dem Autozulieferer mit Schwerpunkt Lager und Antriebssysteme entwickelt sich ein Player für E-Mobility-Lösungen, KI-gesteuerte Robotik und zuletzt auch militärische Drohnen. Die teilweise Neuausrichtung wird an der Börse mit einer steilen Rally gefeiert.

Der April brachte für das Gros deutscher und internationaler Aktien den entscheidenden Wendepunkt. So geschehen auch bei der Aktie von Schäffler, die zuvor an langfristige Abwärtsziele im Bereich von 3,40 EUR eingebrochen war und damit temporär sogar das Tief des Jahres 2020 unterschritten hatte.

Vom neuen Allzeittief bei 3,15 EUR aus startete man jedoch eine massive Aufholjagd, die mittlerweile zu einer Kursverdoppelung geführt hat und in deren Verlauf der erwartete Ausbruch über das Hoch aus dem März ebenfalls gelang. Jetzt attackiert die Aktie den nächsten zentralen Widerstandsbereich.

Mit dem frischen Ausbruch über die Hürde bei 7,36 EUR könnte das nächste Kaufsignal generiert worden sein. Kurzfristig könnte der Titel den Anstieg in Richtung der Hochs aus dem Jahr 2021 bei 8,28 und 8,43 EUR fortsetzen. Die starke Widerstandszone wird allerdings möglicherweise die Käuferseite temporär einbremsen und den Beginn einer größeren Korrekturphase auslösen.

Ein Anstieg über 8,65 EUR könnte anschließend auch auf Basis der Längenverhältnisse der bisherigen Rally für den gelungenen Ausbruch über den Bereich sprechen und einen Aufwärtsimpuls bis 9,80 EUR und weiter bis an das Hoch aus dem November 2019 bei 10,52 EUR auslösen.

Charttechnisches Fazit: Die Aktie von Schaeffler könnte vor einem weiteren Rallyschub an die breite Widerstandszone um 8,43 EUR stehen. Ein Ausbruch über diese Marke könnte weiteres mittelfristiges Potenzial eröffnen.

Chart
Chart 5 Jahre

GOLD – Der Countdown zum neuen Allzeithoch läuft

Der Goldpreis touchiert das bisherige Allzeithoch. Aber wichtiger als die Frage, ob er das Hoch überwinden kann, ist die Frage, wohin er über diesem Hoch im Anschluss steigen kann.

Rückblick: 

Man darf stündlich mit neuen historischen Höchstständen rechnen und im gestrigen Handel war es fast schon so weit: Denn der Goldpreis erreichte mit 4.374 USD beinahe das Rekordhoch vom 20. Oktober bei 4.381 USD. Zwar setzte der Kurs anschließend leicht zurück, von einer Korrektur kann hier aber nicht gesprochen werden. Und so verteidigen die Käufer weiter den steilen Anstieg, der zuletzt aus der Konsolidierung im November über die Widerstandsmarken bei 4.244 USD und 4.264 USD geführt hatte und lauern auf ihre nächste Ausbruchschance.

Goldpreis Widerstände: 4.381 + 4.460 + 4.540

Goldpreis Unterstützungen: 4.244 + 4.159 + 4.101

Charttechnischer Ausblick: 

Ein dynamischer Anstieg mit einer langen weißen Kerze in Richtung des Kursziels bei 4.460 USD wäre jetzt ideal, um einen Ausbruch über die Oberseite der Handelsspanne der letzten Monate zu bestätigen. Nach einem kurzen Pullback an das alte, bisher weiter gültige Hoch könnte die Kaufwelle danach bis 4.540 USD fortgesetzt werden. Auf Sicht einiger Wochen stünde dann sogar die 4.650-USD-Marke auf der Agenda.

Oberhalb von 4.244 USD ist jederzeit mit einem solchen Aufwärtsimpuls zu rechnen. Sollte Gold zuvor unter 4.244 USD fallen, wäre eine Korrektur bis 4.159 USD die Folge. Erst der Bruch dieser Unterstützung hätte ein bärisches Signal und einen scharfen Abverkauf bis 4.101 USD zur Folge.

Chart
Chart 5 Jahre

Ölpreis: Neue Normalität wegen Energiewende?

Viele Rohstoffpreise sind im Aufwind. Für Energierohstoffe, vor allem Öl, gilt das nicht. Ist die Energiewende dafür verantwortlich oder hat Öl mittelfristig noch Chancen?

Rohstoffpreise waren und sind korreliert. Derzeit fallen bei Rohstoffen besonders Edelmetalle auf. Das gilt nicht nur für Gold und Silber. Auch Platin steht so hoch wie lange nicht und selbst Palladium kommt wieder in Gang. Es sind nicht nur Edelmetalle, die glänzen. Industrierohstoffe wie Kupfer, Aluminium und auch Zink befinden sich in der Nähe ihrer Hochs oder am oberen Ende der mehrjährigen Bandbreite.

Man kann sich die hohe Korrelation bei Metallen dadurch erklären, dass in vielen Minen nicht nur ein Metall, sondern mehrere gefördert werden. Meist steht ein Metall im Fokus, z.B. Kupfer. In vielen Fällen kommt Silber zusammen mit Kupfer vor. Wer Kupfer fördert, hat als Nebenprodukt häufig Silber.

Werden viele neue Vorkommen erschlossen, macht es Sinn, wenn es auf den Preis von mehreren Metallen wirkt. Ebenso wirkt es auf alle Metalle, wenn wenige neue Minen entstehen und die Nachfrage steigt. Kupfer und andere Metalle sind für die Energiewende wichtig und auch zentrale Bestandteile der KI-Infrastruktur. Es drängt sich fast auf, dass auch die Aktien von Kupfer-, Gold- und Silberminenbetreibern gemeinsam nach oben ausgebrochen sind.

Die Korrelation macht im Normalfall nicht innerhalb einer Rohstoffgruppe Halt. Agrarrohstoffe sind von vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt dem Wetter, doch auch hier gibt es häufig zusammen mit anderen Rohstoffen Ausbrüche nach oben oder gemeinsame Bärenmärkte. Einige Agrarrohstoffe sind derzeit so teuer wie lange nicht.

Energierohstoffe, vor allem Öl, sind eine Ausnahme. Das zeigt sich nicht nur anhand des Ölpreises, sondern auch anhand der Aktien. Der Energiesektor konsolidierte von 2021 bis 2024 wie andere Rohstoffsektoren auch. Was den Energiesektor jetzt unterscheidet, ist der fehlende Ausbruch nach oben.

Etwas Fundamentales hat sich verändert. Vordergründig ist es das Überangebot. 2025 dürfte das Überangebot bei knapp zwei Millionen Barrel pro Tag gelegen haben. Im kommenden Jahr schätzt die IEA, dass es 3,8 Mio. Barrel pro Tag sein werden. Das ist ein Rekordwert und übertrifft sogar das Überangebot aus dem Jahr 2020.

Viele Ölquellen lassen sich nicht so schnell erschließen wie Schieferölvorkommen. Viele Projekte wurden vor Jahren geplant. So ist Exxon seit 2015 daran, die Vorkommen in Guyana zu erschließen. Noch Anfang 2022 lag die Produktion bei 100.000 Barrel pro Tag. Erst jetzt steigt die Produktion schnell und erreicht Anfang 2026 knapp eine Million Barrel.

Diese Projekte entstammen noch einer Zeit, in der nicht unbedingt mit der Energiewende gerechnet wurde. Stattdessen ging man davon aus, dass insbesondere Chinas Nachfrage noch lange wachsen würde. Chinas Nachfrage stagniert. In Europa und Japan geht sie tendenziell zurück.

Das Überangebot ist bis zu einem gewissen Grad eine Folge eines langsameren Nachfragewachstums als vor zehn Jahren geplant. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Industrie- und Edelmetallen aufgrund der Energiewende und des KI-Booms. Gut möglich, dass man sich auf die seit Jahrzehnten geltende Korrelation nie wieder wird verlassen kann.

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Autor: Stock3

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