Marktinfo

Wöchentliche Marktinfo KW45

DAX ringt weiter mit 23.685 Punkten – jede Erholung wird abverkauft

Alle wesentlichen Indizes zeigen derzeit ein fragiles Bild, auch der DAX. Sobald sich die Lage optisch etwas aufklart, kassiert der DAX den nächsten Rückschlag. So auch gestern: der Index rutschte erneut bis in die unmittelbare Nähe der zentralen Horizontalen 23.685 Punkte.

Rückblick

Die Situation wiederholt sich: Jeder Anflug von Entspannung wird abverkauft. Der DAX wurde gestern abermals an die Zone um 23.685 gedrückt.

Charttechnischer Ausblick

XETRA DAX: Es dreht sich unverändert um die 23.685. Diese Marke behauptet sich bislang nur äußerst knapp.

LIVE-DAX (24h / Future-Abbild): Vergrößert man den Chart, wird deutlich: die 23.350 wären ein logisch nachvollziehbares finales Range-Tief.

INTRADAY

Die Vorbörse handelt oberhalb der kritischen Horizontalzone 23.685/23.670. Damit besteht die Chance auf einen Bounce in Richtung 23.850/23.875 (Kijun, Pivot Point, Wolke) – aber nicht mehr.

Ein verschärfter Abverkauf wird könnte unterhalb von 23.685/23.670 ausgelöst werden.

DAX Chart
DAX Chart 5 Jahre

NVIDIA – Laut CEO Huang vorerst keine Rückkehr nach China

CEO Jensen Huang muss klarstellen: Die neuen Blackwell-Chips werden vorerst nicht nach China geliefert. Die US-Handelsbeschränkungen bleiben eine schwere Bürde.

Nvidia-Chef Jensen Huang hat Spekulationen über eine baldige Rückkehr in den chinesischen Markt eine klare Absage erteilt. Während eines Besuchs in Taiwan erklärte der CEO, dass sein Unternehmen derzeit keine aktiven Gespräche über den Verkauf seiner neuesten Blackwell-KI-Chips an chinesische Firmen führe. Huang traf am Freitag in Taiwan ein, unter anderem um den langjährigen Partner TSMC zu besuchen.

"Es gibt keine aktiven Diskussionen. Aktuell planen wir nicht, irgendetwas nach China zu liefern," sagte Huang. Er fügte hinzu: "Ich freue mich darauf, dass sie ihre Politik ändern, und hoffentlich werden wir den chinesischen Markt wieder bedienen können."

Nvidia ist es weiterhin untersagt, seine leistungsstärksten KI-Chips, die in China auf enorme Nachfrage stoßen würden, dorthin zu verkaufen. Ein kürzlich vorgestelltes Handelsabkommen zwischen den USA und China beinhaltete keine Genehmigung für den Verkauf von Nvidias Blackwell-Chips an chinesische Kunden. Berichten zufolge haben Vertreter der US-Regierung signalisiert, dass ein solcher Schritt vorerst nicht zur Debatte stehe.

Fazit: Nvidia dominiert bisher unangefochten den KI-Markt. Mit 5 Bio. USD hat die Aktie von Nvidia eine historische Bewertung erreicht. Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China verhindern den Zugang zu einem gigantischen Wachstumsmarkt, den Huang ungern endgültig aufgeben würde. Kürzlich warnte er sogar davor, dass China das KI-Rennen gegen die USA gewinnen werde. Vielleicht ein Wink an die US-Regierung, dass die chinesische KI-Welle doch besser auf Nvidia-Prozessoren geritten werden sollte.

Chart
Chart 5 Jahre

MICROSOFT – Kurzfristig ist das unschön

Die Microsoft-Aktie musste in den letzten Tagen einige Verluste hinnehmen. Wie lange kann diese Abwärtsbewegung noch anhalten?

Die Microsoft-Aktie befindet sich in einer langfristigen Rally. Im Juli 2025 meldete das Unternehmen starke Zahlen und sprang danach auf ein Allzeithoch bei 555,45 USD. Anschließend fiel der Wert auf ein Tief bei 492,37 USD.

Nach diesem Tief vom 5. September drehte die Aktie wieder nach oben und erreichte im Zuge der aktuellen Quartalszahlen fast das Allzeithoch. Und wie Ende Juli setzte zügig nach einem Sprung zur Eröffnung eine Abwärtsbewegung ein. Vorgestern hielt noch knapp der Aufwärtstrend seit dem 5. September. Gestern nutzte die Aktie aber eine bullische Reversalkerze nicht, sie fiel unter das Tagestief vom Dienstag und durchbrach damit den Aufwärtstrend.

Weitere Abgaben möglich

Die Microsoft-Aktie befindet sich in einer kurzfristigen Abwärtsbewegung. Mit dem jüngsten Rückfall ergab sich ein weiteres Verkaufssignal. Dieses Signal könnte bei einem Unterschreiten von 492,37 USD zu weiteren Abgaben in Richtung 468,35 USD führen.

Ein kurzfristiger Anstieg an das Allzeithoch würde erst mit einer Rückkehr über den EMA50 (Tagesbasis) bei aktuell 514,13 USD möglich werden.

Chart
Chart 5 Jahre

GOLD – Der nächste kleine Rallyversuch startet!

Der Goldpreis bleibt volatil. Nach dem Rückfall vom Allzeithoch entscheidet sich jetzt, ob sich die Korrektur ausweitet oder sich ein neuer Rallyversuch fortsetzt.

Widerstände: 4.019 + 4.046 + 4.091

Unterstützungen: 3.957 + 3.940 + 3.922 + 3.879

Der Goldpreis brach am Donnerstag über seinen kurzfristigen Abwärtstrend nach oben aus. Aber nach einem Hoch bei 4.019,41 USD geriet er am Mittag wieder unter Druck und fiel auf eine kleine Unterstützung bei 3.957 USD zurück. Diese Verluste hat der Goldpreis inzwischen wieder fast aufgeholt. Aktuell notiert er erneut knapp über seinem EMA200 (Stundenbasis).

Etabliert sich der Goldpreis über diesem EMA, dann wäre eine weitere Erholung in Richtung 4.046 USD und 4.091 USD möglich. Perspektivisch könnte damit auch das Allzeithoch bei 4.381 USD wieder in Reichweite rücken.

Ein Rückfall unter die Unterstützung bei 3.957 USD könnte allerdings eine Abwärtsbewegung in Richtung 3.879 USD und damit auf das bisherige Tief in der Korrekturbewegung seit dem Allzeithoch auslösen. 

Fazit: Übergeordnet ist der Aufwärtstrend bei Gold trotz des jüngsten Rücksetzers intakt, die Korrektur hat inzwischen aber erhebliche Dimensionen erreicht. Eine Fortsetzung des jüngsten Rallyversuchs würde das Bild auch übergeordnet wieder etwas aufhellen.

Chart
Chart 5 Jahre

Ist die Inflation eigentlich viel höher?

Die EZB hat das Inflationsziel von 2 % offiziell fast erreicht, die Fed arbeitet noch daran. In Wahrheit sind beide Notenbanken vom Ziel meilenweit entfernt. Dafür gibt es einen wenig bekannten Grund.

Die offizielle Inflationsrate liegt in der Eurozone bei 2,1%. In den USA sind es 3%. Fragt man Konsumenten, welche Inflation sie erwarten und wahrnehmen, erhält man andere Werte. In Europa liegen die Erwartungen bei 3% und in den USA bei knapp 5%. Das passt gar nicht zu den offiziellen Inflationsdaten und die Abweichung der Erwartungen von den tatsächlichen Werten ist historisch betrachtet einmalig hoch.

In den USA ist das Problem der abweichenden Erwartungen von den offiziellen Daten bekannt. Es wurde bisher vor allem durch die politische Polarisierung erklärt. Die Erwartungen stiegen mit dem Regierungswechsel und Zöllen deutlich an. Die offizielle Inflationsrate stieg hingegen nur von 2,4% auf 3% an.

Da das Phänomen in beiden Regionen existiert, ist es zu einfach, es einfach nur auf die Politik der USA zu schieben. Europa befindet sich nicht in einem globalen Handelskrieg, in dem die EU horrende Zölle gegen andere Länder verhängt. Trotzdem gibt es die Differenz zwischen der offiziellen Inflationsrate und den Erwartungen.

Betrachtet man nicht die offizielle Headline Inflation, sondern einige der Komponenten, ergibt sich ein interessantes Bild. Grafik 2 zeigt US-Inflationsraten in bestimmten Dienstleistungsbereichen. Diese Dienstleistungsbereiche sind interessant, weil sie nicht bereinigt werden. Ohne Adjustierungen liegt die Inflationsrate bei 4-7%.

Inflationsdaten werden auf verschiedene Art und Weise bereinigt. Zum einen gibt es die Saisonbereinigung. Saisonale Schwankungen zu glätten, macht Sinn. Es ist aber nicht die einzige Adjustierung. Inflation soll den Preisanstieg von Gütern und Dienstleistungen zeigen. Das Problem dabei ist, dass sich Produkte mit der Zeit verändern. Wer heute ein Auto kauft, erhält ein vollkommen anderes Produkt als in den 90er Jahren.

Statistiker versuchen den Preisanstieg desselben Produktes zu berechnen. Da sich die Produkte aber verändern, wird der Effekt der Veränderung herausgerechnet. Diese Qualitätsbereinigung führt dazu, dass viele Güter in den offiziellen Daten selten einen Preisanstieg zeigen. Ein Auto mag heute 50.000 Euro kosten anstatt 30.000, aber die Inflationsrate für Autos liegt trotzdem bei 0%. Der Anstieg wird durch die Qualitätsverbesserung absorbiert.

Die offizielle Inflationsrate zeigt immer einen tieferen Wert als die nicht adjustierten Preisveränderungen. Behörden weisen keine unbereinigten Daten für die Güter und Dienstleistungen aus, die adjustiert werden. Es gibt jedoch Kategorien, die keiner Qualitätsanpassung unterliegen. Das sind z.B. die Dienstleistungen, die in Grafik 2 dargestellt sind.

Ob Handwerker oder Jurist, wer diesen Berufsgruppen zugehörig ist, setzt die Preise so fest, dass man real zumindest nicht weniger verdient oder der Unternehmensgewinn sinkt. Man kann davon ausgehen, dass hier Kostensteigerungen weitergegeben werden. Lange Zeit lag die Inflationsrate dieser Dienstleistungen nah an der offiziellen Inflationsrate. Seit einiger Zeit ist das nicht mehr der Fall.

Die ungewöhnlich hohe Differenz zeigt, dass die offiziellen Daten möglicherweise nicht mehr zweckmäßig adjustiert werden und Qualitätsverbesserungen überschätzt werden. Ohne Bereinigung liegt die Inflationsrate praktisch immer 1-2% über den offiziellen Werten. Derzeit könnte die Differenz größer sein und die hohen Inflationserwartungen erklären. Bis zum 2% Ziel ist es dann noch ein langer Weg.

Grafik 1
Grafik 2
Grafik 3

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Autor: Stock3

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